Im Jahr 2008 gründete die Dirigentin Susanne Blumenthal gemeinsam mit der Trompeterin Susanne Knoop das eos chamber orchestra. Ihre verbindende Idee war es, ein professionelles, international besetztes, freies und unabhängiges Musikensemble aufzubauen, das jenseits des traditionellen Konzertbetriebs progressive Konzertkonzepte entwickelt und diese auf höchstem handwerklichen wie musikalischen Niveau realisiert.
Im Zentrum des künstlerischen Interesses stand und steht dabei die Zusammenarbeit mit Musiker*innen außerhalb des tradierten Genres „Klassische Musik”. Vor allem Kooperationen mit renommierten Künstler*innen der Improvisierten Musik bzw. des progressiven Jazz, aber auch des Avantgarde Pop, der Global Music und der Elektronischen Musik machen eos als Kammerorchester inzwischen deutschlandweit tatsächlich einzigartig.
Stets auf der Suche nach dem musikalischen Experiment, werden allzu enge Genregrenzen überschritten und neue Klangwelten jenseits herkömmlicher musikalischer Etikettierungen erschaffen.
Ein zentraler Aspekt ist dabei die Kombination aus notierter und improvisierter Musik: Die Freiheit des individuellen und spontanen Ausdrucks der improvisierenden Musiker*innen wird zugleich kontrastiert und gestützt durch den vom Orchester erzeugten, kompositorisch klar definierten musikalischen Raum. So wird jenseits genrespezifischer Organisationsprinzipien ein intensiver neuer musikalischer Dialog angestoßen.
Durch das breite Spektrum von Musiker*innen, die seit seiner Gründung für das Orchester geschrieben haben, umfasst das Repertoire von eos inzwischen Werke unterschiedlichster kompositorischer Ausrichtungen: Freie Orchesterimprovisationen, ebenso wie traditionelle Jazz-Kompositionen, Werke der sog. „Neuen Musik“, wie auch musikalische Neuverortungen von Werken klassischer Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Igor Strawinsky.
Die Reihe der namhaften Musiker*innen, mit denen eos seit 2008 zusammengearbeitet hat, ist lang: Pablo Held, Ingrid Laubrock, Niels Klein, Carla Kihlstedt, Kathrin Pechlof, Carolin Pook, Christian Weidner, Florian Ross, Henning Sieverts, Claudio Puntin, Markus Stockhausen, Jeremy Flower, Frank Wingold, Lucia Cadotsch, Wanja Slavin, Jürgen Friedrich, Gabriel Pérez, Sam Pluta, Cory Smythe, Tom Rainey, Jonas Burgwinkel, Robert Landfermann, Taylor Ho Bynum, Matthias Nowak, Eric Schäfer, Nelson Veras, u.v.a. mehr.
Produktionen von eos wurden wiederholt vom Deutschlandfunk und dem WDR dokumentiert. Anlässlich seines 10-jährigen Bestehens wurde beim Deutschlandfunk eine CD mit Werken von und mit Niels Klein produziert. Eine weitere CD mit Werken von und mit Ingrid Laubrock erschien kürzlich bei dem Schweizer "Intakt"-Label. Eine weitere Veröffentlichung im Zusammenschluss mit dem Pablo Held Trio ist in Arbeit.
Auftritte führten und führen das eos chamber orchestra zu namhaften Jazz-Festivals, wie etwa dem moers Festival, dem Jazzfest Bonn oder der Monheim Triennale. Hinzu kommen regelmäßige Auftritte im Rahmen der Reihe "eos 21st Symphony" im Kölner Stadtgarten.
Das eos chamber orchestra ist in Köln ansässig. Seit 2019 erhält es eine mehrjährige Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Ensembleförderung Musik.